Freitag, 21. März 2014

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen | Allgemeines TULPENFEUER IM SCHLOSSGARTEN

Pünktlich zum Frühlingsbeginn wird der Schwetzinger Schlossgarten in voller Blüte erstrahlen – wie immer. Selbstverständlich ist das schon eine Weile nicht mehr und ganz besonders in diesem Jahr nicht: Ein hartnäckiger Bodenpilz, das sogenannte „Tulpenfeuer“, zerstörte im vergangenen Jahr über die Hälfte der Zwiebelgewächse. Intensive Detailarbeit der Schlossgärtner steckt dahinter, wenn die Besucherinnen und Besucher in Schwetzingen auch in diesem Jahr das berühmte Kreisparterre in voller Frühjahrsblüte erleben können.

Trotz Tulpenfeuer: Frühlingsgefühle und Blütenpracht im Schlossgarten Schwetzingen

Pünktlich zum Frühlingsbeginn wird der Schwetzinger Schlossgarten in voller Blüte erstrahlen – wie immer. Selbstverständlich ist das schon eine Weile nicht mehr und ganz besonders in diesem Jahr nicht: Ein hartnäckiger Bodenpilz, das sogenannte „Tulpenfeuer“, zerstörte im vergangenen Jahr über die Hälfte der Zwiebelgewächse. Intensive Detailarbeit der Schlossgärtner steckt dahinter, wenn die Besucherinnen und Besucher in Schwetzingen auch in diesem Jahr das berühmte Kreisparterre in voller Frühjahrsblüte erleben können.

HERAUSFORDERUNG FÜR DIE KUNST DER SCHLOSSGÄRTNER
Der farbenfrohe Frühjahrsflor im riesigen Kreisparterre ist ein Markenzeichen des Schwetzinger Schlossgartens. In diesem Frühling werden manche Besucher staunen – allerdings erst beim zweiten Hinsehen. Statt Tulpen und Narzissen entfalten Stiefmütterchen, Gänseblümchen, Primeln, Goldlack, Silberblatt, Vergissmeinnicht und Akeleien ihre Vielfalt. Dass kein einziges Zwiebelgewächs mehr zu sehen ist, hat einen tragischen Hintergrund: Das „Tulpenfeuer“, ein hartnäckiger Pilz, zerstört die Zwiebeln aller Liliengewächse, zu denen die beliebten Frühlingsblüher gehören. Eine gewaltige Aufgabe für die Schlossgärtner der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, die zur Sanierung der Beete nicht nur den gesamten Erdboden austauschen, sondern auch große Flächen neu bepflanzen mussten.

SUBTILE ÄNDERUNG IN DER OPTIK DES GARTENPARTERRES
Dabei waren Fachkenntnis und Kreativität der Schlossgärtner gefragt, denn auf die traditionelle Bepflanzung des Parterres mit Zwiebelpflanzen muss jetzt für lange Zeit verzichtet werden: Acht bis zehn Jahre dauert es, bis der Bodenpilz „ausgehungert“ ist. Erst dann kann man es wagen, wieder Tulpen, Kaiserkronen und Narzissen in die Beete zu setzen. Prof. Hartmut Troll, der zuständige Fachmann für die historischen Gärten bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg, erklärt, wie die Schlossgärtner bis dahin vorgehen werden: „Wir setzen zart blühende krautige Pflanzen. Sie bilden für die nächsten Jahre den Rahmen des Mittelparterres.“

PILZPROBLEM BESTEHT SEIT DEN 90ER-JAHREN
Schon in der Vergangenheit hatten die Schlossgärtner mit dem Tulpenfeuer zu kämpfen. Erstmals trat das Problem in den 1990er-Jahren auf. Damals wurde die Zwiebelbepflanzung für mehrere Jahre ausgesetzt. Dadurch hoffte man den Pilz auszuhungern. Im Jahr 2000 wurde die obere Erdschicht ausgetauscht und ein automatisches Bewässerungssystem eingebaut. Immer wieder starteten die Schlossgärtner Tests: War die Erde schon wieder bereit? Im Abstand von vier Jahren versuchten sie, die historisch korrekten Tulpenzwiebeln zu pflanzen. Jedoch: Die Pilzsporen waren unerwartet hartnäckig und ließen sich bisher nicht beseitigen. Ein schwerer Rückschlag kam schließlich 2013. Das nasskalte Frühjahr begünstigte die weitere Ausbreitung des Tulpenfeuers. Jetzt waren mehr als die Hälfte der Zwiebelpflanzen betroffen. Für die Fachleute im Schlossgarten Schwetzingen war das nun eine eindeutige Situation für eine große Zäsur und eine längere Pflanzpause. Acht bis zehn Jahre soll es jetzt ohne Tulpen und Co im Schlossgarten Frühling werden. Prof. Hartmut Troll als zuständiger Wissenschaftler kann alle Fans des Schlossgartens von Schwetzingen aber beruhigen: „Niemand wird auf den spektakulären Frühjahrsflor verzichten müssen. Dafür haben unsere Schlossgärtner gesorgt.“

Frühlingsführungen im Garten:

Sonntag, 6. April 2014 | 14.30 Uhr Fürstliche Gartenträume
Barockgarten und Landschaftsgarten

Freitag, 18. April 2014 | 14.30 Uhr Mit Spaten, Korb und Gießkanne
Die Entstehung und Ausstattung des Gartens und seine Pflege

Donnerstag, 1. Mai 2014 | 14.30 Unverblümte Hofgeschicht(ch)en
Hofgärtner Sckell oder sein Weib laden ein zum Spaziergang durch den berühmten Schlossgarten

Für die Führungen ist eine Anmeldung erforderlich:
Service-Center
Telefon +49(0)62 21.65 888 - 0
Telefax +49(0)62 21.65 888 - 18
service@schloss-schwetzingen.com
www.schloss-schwetzingen.de

Öffnungszeiten Schlossgarten
Bis 29. März
Täglich 9.00 bis 17.00 Uhr, letzter Einlass 16.30 Uhr
Ab 30. März
Täglich 9.00 bis 20.00 Uhr, letzter Einlass 19.30 Uhr

Download und Bilder