TURMFALKE IST DURCHNÄSST UND APATHISCH
„Der Vogel war ganz durchnässt, und ein Flügel stand ab“, schildert Ute Schneider-Mahlmann aus dem Team der Stauferburg, den Zustand des Greifvogels. Sie sucht umgehend den Rat der Stauferfalknerei im nahen Kloster Lorch: „Es hat so ausgehen, als wäre der Flügel gebrochen“, und ergänzt: „Die Falkner haben mir gesagt, ich soll den Vogel vorsichtig aufnehmen und in einen Karton setzen.“ Um den offenbar verletzten Turmfalken aus dem engen Becken an der Regenrinne im Innenhof zu bergen, nimmt sie ihren ganzen Mut zusammen. Man sei es ja nicht gewohnt, einen Greifvogel anzufassen, beschreibt sie ihr Gefühl. Doch es klappt gut: Der Vogel, der stark mitgenommen wirkt, lässt sich ohne Schwierigkeiten bergen.
STAUFERFALKNEREI LORCH UNTERSUCHT GREIFVOGEL
Ute Schneider-Mahlmann fährt zum benachbarten Kloster Lorch. Dort untersuchen die beiden Stauferfalkner Erik und Gunter Pelz den durchnässten Turmfalken, tasten ihn ab und untersuchen seinen Flügel auf Verletzungen. Vater und Sohn Pelz geben schnell Entwarnung: Am Ende „ist er einfach nur klatschnass“, lautet ihre Diagnose. Sie stellen auch fest: Es handelt sich vermutlich um ein zweijähriges Männchen und den Vater der Jungvögel.
WÄRME UND RUHE HELFEN DEM VOGEL
Die Greifvogel-Experten erklären auch, wie sich der Vogel am schnellsten erholen kann. Ute Schneider-Mahlmann stellt den Karton zuerst ins Warme und, als der Falke nach gut drei Stunden wieder trocken ist, ins Freie auf den Burghof. Doch der Turmfalke, tut sich schwer, direkt loszufliegen: „Er schafft es erst im x-ten Anlauf“, beobachtet Schneider-Mahlmann die Versuche des Vogels. „Er brauchte eine halbe Stunde, um wieder die Höhe der Burgmauer zu erreichen, so erschöpft war er!“ Falkner Pelz erklärt, warum: „Der Falke hat mehrere Stunden nichts gefressen.“
WIESO WAR DER TURMFALKE KLATSCHNASS?
Wie konnte sich das Falkenmännchen in diese unglückliche Situation bringen? „Im Burg-Innenhof befindet sich eine Dachrinne mit einem kleinen Becken. In dieses Becken hat sich der Falke verirrt“, schlussfolgert die Falken-Retterin: „Er wollte vermutlich baden.“ Warum er so unglücklich in dem Becken lag und unverletzt blieb, lässt sich nicht genau rekonstruieren, aber „Hauptsache, es geht ihm gut“, freut sich Ute Schneider-Mahlmann über den glimpflichen Ausgang. Um zu vermeiden, dass anderen Vögeln so etwas passiert, hat man schnell reagiert: Ein Kupferlochblech deckt das Becken ab, unmittelbar danach vom Amt Gmünd von Vermögen und Bau Baden-Württemberg in Auftrag gegeben. Zu dieser Schutzmaßnahme hatten die Stauferfalkner geraten.
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